Weitere Infos
Seminarzeiten:
Sonntag: 0930 – 17:30 Uhr
Montag: 9:00 – 17:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Graz
Referent: Woltemade Hartman
Allgemeine Informationen:
Ich-Stärkung ist ein wichtiger Bestandteil fast aller Psychotherapiemodelle und Behandlungsansätze. Der Begriff wird regelmäßig in der Psychotherapie, der klinischen Hypnose, der Medizin sowie in anderen Methoden der Traumabewältigung und -heilung verwendet. Eine wirksame Ich-Stärkung kann eine stärkere psychische Struktur schaffen, zu höherer Reife beitragen und helfen, Entwicklungsstörungen zu bewältigen. Zudem ermöglicht Ich-Stärkung einen besseren Zugang zu inneren Ressourcen, sowohl bewusst als auch unbewusst. Hat eine Ich-Stärkung stattgefunden, fühlt sich der Einzelne in höherem Maße befähigt, den Übergang von Erstarrung und Aktivierung zu konstruktivem Handeln, Flow und Heilung einzuleiten. Der Klient wird mehr Selbstvertrauen haben, mehr Selbstwertgefühl zeigen, sich stärker, resilienter und eher imstande fühlen, mit den Belastungen des Alltags umzugehen. Diese Workshops sollen Klinikern verschiedener theoretischer Orientierungen als praktischer Leitfaden für Ich-Stärkungstechniken dienen und sie mit praxisnahen Techniken für ihre klinische Praxis ausstatten. In drei aufeinander aufbauenden Workshops wird Dr. Hartman verschiedene praxisnahe Ich-Stärkungstechniken diskutieren und demonstrieren. Die Online-Workshops richten sich ebenso an Einsteiger wie an erfahrene Kliniker und finden in deutscher Sprache statt.
Semiarbeschreibung:
Seminar 2
Gute Zäune ergeben guten Nachbarn: Die Bildung innerer Grenzen und Förderung positiver affektiver States als Ich-Stärkungstechniken
KlientInnen beklagen sich oft darüber, dass sie Schwierigkeiten haben, wegen fehlender Grenzen ihre intrapsychische Unabhängigkeit im zwischenmenschlichen Verhalten und in Beziehungen aufrechtzuerhalten, deren Ursprung häufig in den sehr frühen Phasen der kindlichen Entwicklung liegt, als der sich entwickelnde Säugling noch nicht gelernt hat zwischen „Ich“ und „Nicht-Ich“ und dem was in mir und was außerhalb von mir ist zu differenzieren sowie, das Reale vom Unrealen zu unterscheiden. Auf dieses Verhalten treffen wir oft bei unseren Borderline-Klienten, bei abhängigen, narzisstischen und psychotischen Klienten sowie Klienten mit wenig intrapsychischen Grenzen. Solchen Klienten dabei zu helfen, gute intrapsychische wie auch zwischenmenschliche Grenzen zu errichten, ist häufig eine abschreckende Herausforderung, selbst für die kompetentesten und hingebungsvollsten Therapierenden. Das Thema der Entwicklung innerer Grenzen ist untrennbar mit den wesentlichen frühen menschlichen Entwicklungsaufgaben der Trennung und Individuation/Unabhängigkeit verbunden und ein wesentlicher Bestandteil der Aktivierung innerer Kernkompetenzen, etwa innerer Stärke, innerer Kraft, innerer Liebe und Selbstakzeptanz. In diesem Seminar werde ich praxisnahe Übungen zur Errichtung innerer Grenzen demonstrieren, Bildtechniken zur Umgestaltung der Vergangenheit, die Wiederentdeckung des physischen Körpers und seiner Grenzen, Techniken zur Nähren von Kindheitsbedürfnissen und Wünschen und zeigen, wie man zu Individuation und Unabhängigkeit gelangen kann. Die Notwendigkeit, Liebe in sich selbst zu erleben, ist insbesondere wichtig für KlientInnen, deren frühe Lebenserfahrungen in den Bereichen der Fürsorge, der Internalisierung der Mutter und des Vaters sowie der Entwicklung eines Gefühls der Selbstfürsorge unzureichend waren. Manche Klienten leiden auch unter psychischen und körperlichen Defiziten, die durch einen Mangel an elterlicher Liebe und Zuneigung verursacht werden. In diesem Seminar zeige ich auch, wie positive affektive und korrektive Erfahrungen gefördert werden, etwa die, sich selbst zu nähren und sich auf kreative Weise selbst Mutter und Vater sein zu können, zudem, wie wir ein positives Identitäts- sowie, Bindungsgefühl und die Erfahrung, als Baby gehalten zu werden etc. erschaffen können und dass KlientInnen immer vertrauter damit werden und sich besser fühlen, wenn sie den eigenen Körper berühren und ihn erfahren. Ich zeige, wie man die innere Ressource der Selbstliebe und Selbstakzeptanz findet, und beende das Seminar mit einer praktischen Demonstration der Bilderwelt des inneren Raums, um den intrapsychischen Raum zu erweitern, Nähe und Distanz zu regulieren und das Gewahrsein des eigenen Körpers in Beziehung zur äußeren Realität zu verbessern. Das Seminar ist sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Therapeuten geeignet und umfasst klinische Demonstrationen.
Der Workshop findet in deutscher Sprache statt
Referentenbeschreibung:
Woltemade Hartman (Ph.D.) ist Klinischer Psychologe und psychologischer Psychotherapeut in eigener Praxis in Pretoria / Südafrika. Er absolvierte Ausbildungen in Hypnotherapie an der Ericksonian Foundation in Phoenix / Arizona und in Ego-State-Therapie bei Professor J.G. Watkins und Helen Watkins in Missoula / Montana. Er ist Autor der Bücher “Ego state therapy with sexually traumatized children” (2000, Kagiso Publishers) und “Einführung in die Ego-State-Therapie” zusammen mit Dr phil. Kai Fritzsche (2010, Carl Auer Verlag). Zusätzlich hat erzahlreiche Artikel in Fachzeitschriften veröffentlicht zum Thema Hypnose, Ego-State-Therapie und Psychotherapie. Er ist Gründer und Direktor des Milton H. Erickson Institutes in Südafrika (MEISA). Dr. Hartman hatte den Vorsitz im Gründungskommittee und war Vorgänger-Präsident von Ego State Therapy International (ESTI). Er ist Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der Internationalen Gesellschaft für Hypnose (ISH) und Vorsitzender des Vorstandsbeirats der Ländervertreter. Er ist Senior Research Fellow an der Psychologischen Fakultät der Universität von Johannesburg, Südafrika. Er unterrichtet in Südafrika, Europa, Australien, Kanada, USA, Skandinavien, China, Hong Kong und Japan. Derzeit unterrichtet er auch mehrfach im Jahr für die Milton Erickson Gesellschaft Austria (MEGA) in Wien, die deutsche Milton H. Erickson Gesellschaft (MEG), die deutsche Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie (DGH), die Schweizer Ego-State-Vereinigung und für weitere zahlreiche Institute im deutschsprachigen Raum. Erhat Hauptvorträge auf zahlreichen internationalen Kongressen gehalten. Dr. Hartman war 2009 Preisträger des “Early Career Award for Innovative Contributions to Hypnosis”, eines von der Internationalen Gesellschaft für Hypnose (ISH) verliehenen Preises für Kollegen, die schon früh in ihrer beruflichen Karriere innovative Beiträge zur Hypnotherapie geleistet haben. Weiterhin verfügt er über eine Ausbildung in Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR), Eye Movement Integration (EMI), EdxTM (EnergyPsychology), Impact Therapie, Achtsamkeitsansätzen, Traumatherapeutisches Yoga, und Sexualtherapie. Dr. Hartman ist international akkreditierter Soma-und Somatic-Experiencing-Therapeut und schloss sein Training in diesen Ansätzen ab unter Supervision vonDr. Ph.D Sonia Gomes und Marcelo Muniz / Brasilien.
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Achtung: Nach Vergabe aller Seminarplätze ist eine Anmeldung zur Warteliste per Mail an office@mei-graz.at möglich!
